Manchmal fühlt sich das Leben an wie ein Drahtseilakt –zwischen Pflichten, Erwartungen und dem eigenen Anspruch, allem gerecht zu
werden. Es ist so leicht, die eigene Mitte zu verlieren – und immer wieder eine kleine Kunst, sie neu zu finden.
Das dürfen wir üben – im Leben, genauso wie auf der Yogamatte. Denn Balance ist kein Zustand, den wir einmal erreichen und dann für immer halten. Sie ist lebendig,
beweglich – und darf sich jeden Tag aufs Neue einstellen.
In der Yoga Praxis können wir erfahren, dass Balance ein Spiel ist: Ein ständiges Wechselspiel zwischen Anspannung und Entspannung. Balance entsteht – zwischen Stabilität und Loslassen, zwischen Einatmen und Ausatmen, zwischen dem Wunsch nach Veränderung und dem Annehmen dessen, was jetzt gerade ist.
Dabei hat Balance nichts mit Perfektion zu tun, sondern mit Verbindung – mit dem Körper, dem Atem und dem Augenblick. Sie ist kein Ziel, das wir irgendwann erreichen. Sie beginnt jetzt – in diesem Moment und mit Dir. Im folgenden möchte ich Dir drei praktische Übungen von jeweils einer Minute Länge zeigen, mit denen Du Deine Balance im Alltag ein wenig unterstützen kannst. Du kannst alle drei Übungen hintereinander üben – und brauchst dafür nur drei Minuten Zeit.
1. Die erste Frage
Stell Dir immer dann, wenn Du Dich angespannt, ruhelos oder überfordert fühlst die Frage: Wie geht es mir? Konzentriere Dich auf die
Empfindungen in Deinem Körper und benenne das, was Du hier und jetzt wahrnehmen kannst – mit möglichst neutralen Worten: z.B. Da
ist eine Anspannung in meinen Schultern. Da ist Unruhe in meinen Füßen und Beinen. da sind viele Gedanken in meinem Kopf. Da ist ein Gefühl von Druck in meinem Magen, etc. Nimm Dir eine Minute
Zeit dafür.
2. Eine-Minuten-Atempause
Schließe anschließend die Augen und nimm sechs bis acht ruhige, tiefe Atemzüge. Atme dabei langsam aus und versuche mit Deiner Aufmerksamkeit vollkommen bei Deinem Atem zu bleiben – eine volle Minute lang. Diese einfache Geste bringt Dich wieder zurück zu Dir, in Deine Präsenz und auf ein gesundes Ruheniveau.
3. Über Bewegung in Kontakt kommen
Komm jetzt für eine Minute in Bewegung. Bewegung baut Stress und Anspannung ab und kann Dich noch mehr ins Spüren
bringen – und in Verbindung mit Deinem Körper. Du könntest eine Minute lang eine Yoga Übung ausführen, einige Kniebeugen
machen, schnell und zügig gehen oder ein paar Treppen steigen.
Spüre nach diesen drei Übungen nach, wie es Dir jetzt geht. Möglichweise spürst Du jetzt mehr Klarheit, Ausgeglichenheit oder bist Du wieder mehr bei Dir.
Wenn Du Lust, tiefer in das Thema 'Balance finden' einzutauchen: In meinen Kursen und Workshops findest Du Raum für genau das – für Balance in Dir und Deinem Alltag.