Es gibt Zeiten im Leben, da bewegt sich vieles - um uns herum und in unserem Inneren. "Veränderungen gehören im Leben dazu", "Das einzige Beständige im Leben ist die Veränderung", "An Veränderungen können wir wachsen" – gelesen und rein verstandesmäßig betrachtet mögen wir dem zustimmen.
Doch in der Realität können Zeiten des Wandels sich herausfordernd anfühlen und uns gefühlt in eine Art 'Schleuderprogramm' versetzen. Der Weg in die Veränderung, ins Andere, ins Neue, ins Unbekannte, ist nicht immer leicht, vor allem dann nicht, wenn wir Sicherheit und Beständigkeit gewohnt sind.
Wie gehen wir um mit solchen Zeiten? Und wie kann Yoga uns dabei unterstützen?
Alles Neue kann von unserem Nervensystem als Gefahr eingestuft werden. Das Nervensystem ist unser 'Schutzsystem'. Es kann uns in gefährlichen Momenten in Sicherheit bringen, leider aber auch dann 'reagieren', wenn real keine wirkliche Gefahr besteht, sondern nur die Möglichkeit einer Gefahr.
Je mehr die Sicherheit im Außen schwindet und je ungewisser die Zukunft erscheint, umso wichtig ist es, Stabilität und Sicherheit in sich selbst und in seinem unmittelbaren Lebensumfeld zu fördern.
Mit Yoga stärken wir die Beziehung zu uns selbst. Dies hat Yoga schon oft in die Kritik gebracht, Egoismus und Selbstbezogenheit zu fördern. Jedoch ist in der Tradition von Yoga die Verbundenheit mit sich selbst und anderen eine
Eine gute Beziehung zu sich selbst sollte die Fähigkeit eröffnen, gute Beziehungen eingehen zu können. Denn auch unsere Beziehungen geben uns Halt und Stabilität. Ebenso können Beziehungen schwer auf unseren Schultern lasten, so dass es wichtig ist, genauer hinzusehen, was gute Beziehungen sind. Es sind Beziehungen, in denen wir uns ehrlich so geben können, wir sind – mit unseren Stärken und Schwächen. Es sind Beziehungen, in denen wir Anerkennung, Wertschätzung und Unterstützung erfahren. In denen Geben und Nehmen nicht auf die Waagschale gelegt werden, aber auf lange Zeit betrachtet, im Einklang sind. Es sind Beziehungen in denen wir wissen, auf wen wir uns verlassen können und wer kann sich auf uns verlassen kann.